5 essentielle Grundlagen der Meditation


1. Es ist normal, bei der Meditation Gedanken zu haben!
Wenn du denkst, ich kann nicht meditieren, ich habe einfach zu viele Gedanken, dann bist du nicht allein. Vermutlich hast du schon versucht zu meditieren, einige wenige Minuten, aber es hat nicht funktioniert. Nachdem du mit geschlossenen Augen dagesessen hast, fing der Denkapparat an ... und du hast wieder aufgegeben.
Dein Gehirn hat die Aufgabe Gedanken zu erzeugen. Ob sie richtig sind, den Tatsachen entsprechen oder den Gegebenheiten zu bestimmten Zeitpunkten ist eine Frage der Disziplin, des bewußten Denkens oder Nachdenkens. Also hast du auch Gedankenströme bei der Meditation. Wenn du versuchst damit aufzuhören, frustrierst du dich nur selbst und bekommst womöglich dazu noch Kopfschmerzen.
Das Geheimnis ist, sich nicht mit den Gedanken und dem Denken zu beschäftigen und sich auf den Atem, den Körper oder ein Mantra zu konzentrieren. Und wenn dann ein Gedanke "dazwischengrätscht", nimm die Störung liebevoll wahr, aber folge dem Gedankengang nicht weiter. Lasse dich nicht darauf ein, dir "Geschichten" zu erzählen, die der Gedankenstrom angeregt hat. Kehre einfach zu deiner Meditationspraxis zurück. War es etwas Wichtiges, dann wird es dir später wieder einfallen.

2. Es gibt nur einen richtigen Weg: Deinen!
Du willst alles richtig machen? Dann merkst du bald, dass das genau das ist, was dich überfordert. Du denkst an all das, was du deiner Meinung nach falsch machst - und das ist falsch. Du kannst sowieso nichts machen, ohne dass dein Inneres beteiligt ist, auch deine Gedanken.
Gehe sanft auf deine Bedürfnisse ein, Ruhe zu finden. Statt zu versuchen, alles richtig zu machen, lass es langsam angehen, auf deine eigene Art. Praktiziere und mit der Meditationspraxis wird dein Geist entspannter und es wird weniger Aufwand nötig sein, Ruhe und Stille zu finden.
Die einzige Anstrengung, die du von dir fordern kannst, ist die Anstrengung, dir  regelmäßig (!) Zeit und den Raum zu geben, zu meditieren. Dann ergibt sich alles von selbst.

3. Wenn du nichts erwartest, dann kann auch nichts Falsches geschehen! 
Natürlich hast du bestimmte Vorstellungen, die dein Geist entwickelt, wenn das Wort Meditation fällt. Bilder von indischen oder tibetanischen Mönchen im Lotussitz, ... wilde Dinge, die geschehen können...
Wenn du mit dem Anfängergeist(beginner´s mind) beginnst, dann bist du entspannt genug, dich die ersten 10-20 Minuten der Meditationspraxis gut zu fühlen, mehr nicht. Vergleiche nicht und versuche nichts zu beschleunigen.
Natürlich kannst du eine Menge in einer Meditation erleben. Aber erwarte nichts, dann bist du nicht enttäuscht. Was möchtest du, einen Abenteuertrip erleben - oder einfach lernen, in die Stille zu gehen.
Nimm an, was kommt. Dein Körper und dein Geist sind intelligent genug und werden dann das genau Richtige für dich tun. Irgendwann, im Laufe der regelmäßigen Praxis wirst du verwundert feststellen, dass eine Menge unspektakulärer Dinge geschehen sind: du bist ruhiger, ausgeglichener, weniger gestresst und genießt dein Leben auf eine neue Art.
Sagte ich "unspektakulär"?

4. Gehe liebevoll und achtsam mit dir um. 
Ahimsa ist  das Grundkonzept der Gewaltlosigkeit sich selbst gegenüber und gegenüber anderen in Gedanken, Worten und Taten. Das gilt auch für deinen Körper und deinen Geist: sie sollten achtsam behandelt und nicht mit Willenskraft und Druck erobert werden. Es liegt sicherlich in unserer heutigen, leistungsorientierten Gesellschaft, dass alles schneller, weiter und besser gehen soll. Vergleiche dich nicht mit anderen, die über ihre Meditationserfahrung berichten.

5. Bleibe dabei!
Zm Schluss: Meditation funktioniert nur, wenn du auch dabei bleibst und nicht aufgibst. Nimm dir eine Zeitperiode vor, die du durchhalten möchtest. Mein Selbstversuch im Januar 2015 war auf 21 Tage konzipiert. Jeden Morgen gleich nach dem Aufwachen wollte ich mindestens 15 Minuten meditieren. Das Ergebnis ist noch in den Blogposts nachzulesen. Bis auf kleinere "Aussetzer" bin ich noch immer (2 Jahre später) dabei geblieben.
Wichtig ist, dass dir die Zeit heilig ist, du Störungen von vorne herein ausschaltest. Das sind Störungen durch andere, aber vor allem eigene "nur mal eben schnell..."- Unterbrechungen.
Im Amerikanischen heißt es WPM (wake up, pee, meditate), als aufwachen, fix zur Toilette und dann meditieren. Bereite den Platz abends bereits vor, wo du meditieren möchtest und wirklich ungestört bist.
Ich meditiere zum Beispiel (meistens) sitzend auf dem Bett, auf einem harten Kissen und einem warmen Kissen im Rücken. Kleine Hilfen sind Meditations-cds, gerade zu Anfang.
Nach etwa 3 bis 6 Wochen schleift sich eine Gewohnheit ein, wie das morgendliche Zähneputzen. Wenn du wirklich einmal aussetzt, fehlt etwas.
Ich will im Übrigen hier nicht all die Vorteile erwähnen, die Meditation für Gesundheit und Geist bringen. In vielen wissenschaftlichen Bereichen wird über die Wirksamkeit der regelmäßigen Meditationspraxis geforscht und berichtet.