OM TARE TUTTARE TURE SOHA
OM - Vor Dir, ehrwürdige Tara , Retterin aller Wesen, verneige ich mich!
Tara – Göttin und
eine der beliebtesten Vorbilder im indisch- buddhistischen Raum, ganz
speziell in Nepal und Tibet, bewahrt die Menschen vor den acht großen
Lebensgefahren:
aus einem Malbuch: die grüne Tara |
1. Dem Löwen des Stolzes
2. Dem Elefanten der Verblendung
3. Dem Feuer des Zorns
4. Den giftigen Schlangen von Neid und
Eifersucht
5. Dem Räuber der irrigen Ansichten
6. Den Fesseln von Geiz und Gier
7. Der Flut der Begierden und Anhaftungen
8. Dem Gespenst des Zweifels
Tara symbolisiert das weibliche Prinzip und die göttliche Energie.
Die Legenden sagen, sie sei den Tränen, die der Bodhisattva Avalokiteshvara
vergoß, als er auf die Leiden der Welt sah, in vielen Manifestationen
und 21 verschiedenen Haupterscheinungs-formen entsprungen.
Andere Legenden sagen, Tara inkarnierte vor
langer Zeit als eine Prinzessin, die sich unermütlich zum Wohle anderer
einsetzte. Als sie eine hohe Stufe der Entwicklung erreicht hatte,
spottete ein Mönch, von nun an dürfe sie auch im vermeintlich
günstigeren männlichen Körper inkarnieren, da der Körper einer Frau
hinderlich zur Erlangung der Erleuchtung sei. Als Reaktion darauf legte
die Prinzessin das Versprechen ab, fortan ausschließlich als Frau zu
inkarnieren, um die Erleuchtung in einem weiblichen Körper zu erlangen.
Die meisten der 21 Manifestationen der Tara sind friedvoll, einige
erscheinen jedoch auch zornig und furchtbar, und in diesen Formen
besiegt Tara Mara (Tod, Unheil oder den Versucher, analog zum Teufel) und zerstört den Geist des Bösen. Da auf der Grundlage der Heilsaktivitäten die Erleuchtung heranreift, wird Tara auch als die
"Mutter aller Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft"
bezeichnet, was bildlich durch die Frucht, die Blüte und die Knospe des
Blauen Lotos angezeigt wird. Das Wort Tara ist abgeleitet von der
Sanskrit Wurzel "tra" (= hinübersetzen). So ist Tara diejenige, die
einen "heil über den Strom der Existenzen hinüberbringt". Gleichzeitig
bedeutet Tara auch Stern.Guan Yin, Fo Guang Shan He Hua-Tempel in Amsterdam |
Parallel dazu gibt es in ostasiatischen Mahayana-Buddhismus die tausendarmige weibliche Bodhisattva des Mitgefühls, Guanyin (auch Guan Yin, Kwan Yin und in Japan "Kannon" genannt). Guanyin sieht alle Sorgen der Menschen und kann mit ihren unzähligen Armen überall helfen. Wie Tara ist sie eine weibliche Verkörperung des Bodhisattva Avalokiteshvara. Carl Gustav Jung beschreibt sie als eine besonders ausgeprägte Form des Mutterarchtyps - so wie auch Maria und Tara.
Von den 21 Erscheinungsformen der Tara stelle ich exemplarisch zwei vor:
Die Grüne Tara ist die Schutzpatronin Tibets.
Amulett aus Nepal: Die Grüne Tara |
"Ihre Haut hat grüne Farbe, sie sitzt in einer entspannten Haltung, sie hat ein Gesicht und zwei Augen. Auf dem Kopf trägt sie eine Krone mit Juwelen. Sie kann vorzeitigen Tod verhindern und durchdringt drei Welten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Ihre rechte Hand gewährt Segen und Freigiebigkeit, die Linke hält in der Mudra den blauen Lotos. Das Gewand, das sie trägt enthält (die) 5 Farben (der Elemente) . Sie verbreitet Buddhas Wissen und bringt Befreiung. Zu den Füßen der Arya Tara nehme ich in jedem Leben Zuflucht. Gegrüßet seist du, mächtige Tara, die die Ängste vernichtet und das Negative zerstört. (geschrieben von Ratna, gesungen von Vajracharya)
eine Grüne Tara aus Ton |
Tara sitzt ganz entspannt in Meditationshaltung mit einem ausgestreckten und einem angezogen Bein auf dem Lotosthron. Der rechte Arm ist im Mudra der Freigebigkeit (Handfläche nach vorn) ausgestreckt. Die linke Hand hält in Herzenshöhe den Stängel einer voll geöffneten Lotusblüteinger zeigen das Muladhara Mudra. Ihre grüne Körperfarbe zeigt, dass Tara von den fünf Elementen des Buddha das Element der Bewegung oder des Windes verkörpert und somit fähig ist, schnell und ohne Verzögerung zu handeln. Der auf dem separaten kleinen Lotosthron ruhende rechte Fuß deutet auf ihre immerwährende Bereitschaft zum Einsatz für das Wohlergehen der fühlenden Wesen hin. Die Grüne Tara kann auch sehr furchterregend sein, etwa wenn sie mit den Dämonen kämpft.
Die Weiße Tara wird als friedvolle Erscheinung dargestellt. Ihre Sitzhaltung ist die gleiche, wie bei der Grünen Tara. Als besonderes Kennzeichen gelten ihre sieben Augen; ausser dem Auge auf der Stirn findet sich je noch ein weiteres Auge an den Handflächen und Fußsohlen.
Die Weiße Tara symbolisiert die transzendentale Wahrnehmung und die vollkommene Reinheit, gewährt nach den religiösen Vorstellungen ein langes Leben und schützt vor Krankheiten. Ihre sieben Augen symbolisieren höchstes Bewusstsein und ihre Fähigkeit, jegliches Leid schauen zu können.
Eine weitere Anrufung Taras
Vor
Dir, Befreierin, Geschwinde, Heldin, verneige ich mich! Deine Augen
gleichen dem augenblicklichen Aufleuchten eines Blitzes. Du bist geboren
aus den zehn Millionen Staubgefäßen des 'Wassergeborenen (Lotos)', aus
dem Antlitz des Beschützers der drei Welten.
Vor
Dir, deren Antlitz wie 100 volle Herbstmonde strahlt, verneige ich
mich! Licht strahlt von Dir aus, das heller ist als eine Anhäufung von
tausend Sternen.
Vor
Dir, die Du von gold-blauer Farbe bist und deren Hand geschmückt ist
mit einem Lotos, dem 'Wassergeborenen', verneige ich mich! Dein
Wirkungsfeld ist Freigebigkeit, Tatkraft, Askese, Ruhe, Geduld und
Konzentration.
Vor
Dir, die Du die Scheitelerhöhung aller Tathagatas und die Siegerin über
die endlosen Hindernisse bist, verneige ich mich! Du bist der Beistand
der Kinder der Sieger, die die Vollkommenheiten ohne Ausnahme erlangt
haben.
Vor
Dir, die Du den Raum, alle Richtungen und die sinnliche Welt mit den
Silben TUTTARA HUM erfüllst, verneige ich mich! Mit Deinen Füßen trittst
Du die sieben Welten nieder und ziehst alle (Lebewesen) ausnahmslos zu Dir heran.
Vor
Dir, die Du verehrt wirst von vielen Göttern, von Indra, Agni, Brahman,
Vayudeva und Ishvara, verneige ich mich! Du wirst von allen gepriesen,
von Bhutas und Vetalas, Gandharvas und Yakshas.
Vor Dir, die Du mit (den Silben) TRAD und PHAT die magischen Kreise der Gegner vollständig überwindest, verneige ich mich! Dein rechtes (Bein) angewinkelt. Dein linkes ausgestreckt, trittst Du mit Deinem Fuß (alle negativen Kräfte) nieder und verbrennst sie vollständig in einem lodernden Feuerwirbel.
Vor
Dir, TURE, große Furchterregende, die Du die Heere Maras vollständig
vernichtest, verneige ich mich! Durch Dein Lotosgesicht mit zornigen
Falten tötest Du alle Feinde ohne Ausnahme.
Vor
Dir, deren Herz vollständig geschmückt ist mit den Fingern in der Mudra
der Drei Juwelen, verneige ich mich! Von Deiner Hand gehen viele Bündel
von Lichtstrahlen in alle Richtungen aus, geschmückt mit den Rädern der
Lehre.
Vor
Dir, von deren Kopfschmuck Kränze von Licht ausstrahlen, die äußerste
Freude verbreiten, verneige ich mich! Mit dem fröhlichen Lachen von
TUTTARA bemächtigst Du Dich Maras und sämtlicher Welten.
Vor Dir, die Du die Kraft hast, alle Scharen der Beschützer der Erde an Dich zu ziehen, verneige ich mich! Mit den Silben HUM, (die gebildet sind) aus der Bewegung Deiner Zornfalten, befreist Du alle Lebewesen aus der Armut.
Vor
Dir, deren Kopf geschmückt ist mit einer Mondscheibe, verneige ich
mich! All Dein Schmuck glänzt in äußerster Helligkeit, und von Buddha
Amitabha in den Haarlocken (Deiner Scheitelerhöhung) geht strahlendes Licht aus.
Vor
Dir, die Du in der Mitte eines Flammenkranzes verweilst, der dem Feuer
am Ende der Zeitalter gleicht, verneige ich mich! Dein rechtes (Bein) ausgestreckt und das linke angewinkelt, überwindest Du alle Heere von Feinden derer, die sich am Rad der Lehre erfreuen.
Vor
Dir, die Du mit Deiner Innenhand auf die Oberfläche der Erde schlägst
und mit dem Fuß auf sie stampfst, verneige ich mich! In zornvoller
Erscheinung vernichtest Du mit den Silben HUM die sieben Bereiche.
Vor
Dir, Glückliche, Tugendhafte, Friedvolle, verneige ich mich! Dein
Wirkungsfeld ist der Frieden Nirvanas. Wohl versehen mit SVAHA und OM
überwindest Du die großen mora-lischen Verfehlungen.
Vor
Dir, Vernichterin der Körper der Feinde jener, die sich aufrecht am Rad
der Lehre erfreuen, verneige ich mich! Du Befreierin mittels des
angeordneten zehnsilbigen Mantras und des Weisheitsmantras HUM.
Vor Dir TURE, die Du entstanden bist aus der Keimsilbe HUM, verneige ich mich! Durch das Aufstampfen Deines Fußes bringst Du die Berge Meru, Mandara und Vindhya in den drei Welten zum Erschüttern.
Vor
Dir, Du See der Götter, verneige ich mich! Du hältst den Mond in
Gestalt von Gazellen in Deinen Händen. Durch das Aussprechen der zwei
Silben TARA und PHAT beseitigst Du alle Gifte.
Vor
Dir, Du Königin aller Götterscharen, verneige ich mich! Alle, wer sie
auch seien, Götter oder Menschen, bringen Dir ihre Verehrung entgegen.
Durch Deine freudvolle Rüstung von hellem Glanz, die Dich vollständig
umgibt, beseitigst Du Zank und schlechte Träume.
Vor
Dir, deren zwei Augen wie klares Licht mit der Weite von Sonne und Mond
strahlen, verneige ich mich! Durch das Aussprechen der beiden Silben
HARA und TUTTARA vertreibst Du alle äußerst heftigen Plagen.
Vor
Dir, höchste TURE, verneige ich mich! Durch die Anordnung der drei
Soheiten bist Du mit der besänftigenden Kraft ausgestattet, durch die Du
die Scharen von Dämonen, Vetalas und Yakshas überwinden kannst.