Meditationspraxis


5 Mythen über Meditation

1. Mythos: Alle Gedanken müssen abgeschaltet werden.
Das ist natürlich falsch. Gedanken gehören zu dir, auch in der Meditation. Folge ihnen nicht, den Geschichten, Klagen, Plänen, Dramas usw., die dahinter stehen.
Kehre immer wieder zu deinem Meditationsobjekt zurück.

2. Mythos: Es passiert etwas ganz besonders Spirituelles während der Meditation.
Kann, muss nicht! Beginne nicht mit Vorsätzen, die dich weg von der Stille in Aktivität und Gedanken führen. Bleibe bei deinem Meditationsobjekt, deinem Mantra, deinem Atem oder der Konzentration auf deinen Körper. Wie im Sport ist es lediglich ein Training. Du musst deine Übungsstunden einhalten, dann ist   eine langsame, stetige Veränderung möglich. Magische Dinge passieren, wenn es dir gelingt, deine Ruhe und Stille in deinen Alltag zu integrieren.

3. Mythos: Perfektion
Denke nicht darüber nach, ob du alles richtig machst. Perfektion ist falsch. Du machst alles richtig.

4. Mythos: Werde ich Erleuchtung finden, wenn ich lange meditiere? 
Du bist erleuchtet geboren worden. Die Konditionierungen (siehe unten), die dich vom ersten Tag deines Lebens formen, halten dich vom Erleuchtet-SEIN ab. Kehre zu deinem wahren Wesenskern zurück. Finde durch deine Meditation Stille, Freude, Ruhe und Zufriedenheit. Denn was ist Erleuchtung anderes?

5. Durch Meditation werde ich ein besserer Mensch, weil das spirituell ist.
Das stimmt nicht: Menschen sind niemals besser oder schlechter als andere. Bei Meditation und Spiritualität passt das schon gar nicht zusammen. Was bringt dich dazu, dass du ein besserer Mensch sein oder werden möchtest? Sei demütig und mitfühlend, freundlich und liebevoll. Fühle dich als Teil von Allem,  mit der ganzen Schöpfung verbunden, als ein Teil im Universum; urteile nicht über dich und andere. 

Was kann während einer Meditation - unabhängig von der Methode - passieren? 

1. Du kannst Gedanken haben
  • Auch Gedanken über Unwille, Langeweile, den ganzen Sinn und Zweck der Übung usw. gehören dazu! Nur lasse dich auf keine der Gedankenketten ein. Gehe sanft mit dir um. 
  • Innere und äußere Töne treten auf, auch sie gehören dazu. Lasse dich nicht darauf ein, denke nicht darüber nach, lasse dich nicht stören.
  • Dein Körper macht sich bemerkbar? Urteile nicht über die Körperempfindung. Finde eine bessere Sitzhaltung. Nur nimm keine Schlafhaltung ein. Stehe auf, reibe deinen Rücken, strecke dich, dann führe deine Meditation fort.
2. Du kannst einschlafen
  • Wenn du einschläfst, zeigt dein Körper, dass er das dringende Bedürfnis nach Schlaf hast. Meditation ist eine geistige Konzentrationsübung bei entspannter Körperhaltung. 
  • Benutze die Meditation nicht als Einschlafhilfe. Vor allem, setzte dein Mantra nicht dazu ein!
3. Du kannst die Stille erleben


  • Die Lücke, die Stille zwischen den Gedanken, da wo nichts ist, wird als
    "reines Bewußtsein" beschrieben. Das ist es, was du erreichen möchtest

Alle drei Zeichen sagen dir: die Meditation wirkt. Was noch alles passieren kann? Bewerte es nicht, stoppe es nicht. Es ist der Weg deiner persönlichen Entwicklung.




Wertvolle Schlüssel zu einer erfolgreichen täglichen Meditation
Egal, wie du meditierst, ob du dich auf deinen Atem oder ein Mantra als Objekt konzentrierst, es gibt einige Tipps für eine komfortable, ohne große Umstände durchzuführende Praxis.

1. Bequemlichkeit
Du sollst es bei der Meditation bequem haben. Sobald es unbequem wird, sind deine Gedanken nicht mehr bei deinem Objekt, sondern irren herum, und vermutlich wirst du abbrechen. Was immer dich gerade stört hat, unterbreche die Meditation, kümmere dich darum, stelle das Telefon ab oder hole ein Kissen für den Rücken, eine Decke für die Füße und kehre zur Meditation zurück und konzentriere dich nur noch auf dein Objekt.

2. Entwickle ein Ritual
Keinesfalls mache deine Meditation von einer bestimmten Uhrzeit abhängig. Suche einen Zeitpunkt, an dem du für die gewünschte Zeit wirklich ungestört sein kannst. Lasse dir diese 30 Minuten heilig sein! Ein gutes Ritual ist: RPM (aus dem Englischen rise  -steh auf, pee - benutze die Toilette, meditate - meditiere) oder RAW (right after work - direkt nach der Arbeit ) oder was immer du als passenden Moment wünschst. Es geht darum, Meditation wirklich durchzuführen und nicht einen sklavischen Zeitplan zu erfüllen

3. Erinnere dich daran los zu lassen!
Nimm keine Probleme und Pläne direkt mit in die Meditation. Entscheide dich bewußt für eine Pause. Wenn die Gedanken abwandern: kehre zum Meditationsobjekt zurück.

4. Anfängergeist (siehe auch hilfreiche Begriffe)
Bringe auch keine Absichten oder Ansprüche mit in deine Meditationspraxis. Bleibe "unschuldig" im Geist, vergleiche nichts, forciere nichts. Lass sich die Meditation sanft entfalten, indem du dich nur auf das Objekt konzentrierst, hier und jetzt.

5.  Bleibe in der Schwebe
Behandle jede Unterbrechung,  Töne, ein altes Mantra, das dir einfällt, eine Idee, ein Gefühl, eine Laune, eine Empfindung wie jeden anderen störenden Gedanken und kehre zu deinem Objekt zurück.  

6. Meinung loslassen
Lasse dich nicht durch den Gedanken an die Bedeutung des Mantras oder Sutras stören. Nutze dein Mantra jetzt nur aufgrund der Vibrationsqualität. Die Bedeutung wird sich von alleine entfalten, oder du nimmst dir Zeit für eine philosophische Stunde ... aber nicht jetzt!

7. Gib dich ganz hin. 
Bleibe bei deinem Atem, deinem Mantra oder dem Objekt deiner Konzentration, wie ein sanfter Nebel über einem See, schwebend. Sprich nicht nur das Mantra, sondern höre ihm auch zu. Lasse die Töne aufsteigen.

8. Genieße!
Du has dich freiwillig entschieden zu meditieren, hab Freude, genieße es.


WER BIN ICH ?
Konditionierungen oder "die Zwiebel"  

Lagen um Lagen von Konditionierungen umgeben zwiebelartig den inneren Wesenskern. Erziehung, Lehren und Sozialisierung durch Eltern und Familie, Kindergarten und Schule, Freundeskreise, Medien, Ärzte, Religionslehrer, Partner, Arbeitgeber, ... bilden Schichten emotionaler und physischer Beeinflussung.
Irgendwann passt es alles nicht mehr zusammen. Zu viele widersprüchliche Aussagen habe sich abgelagert, passen nicht mehr zum selbstgewählten Lebensziel und es entsteht ein Bedürfnis nach Befreiung.
Diese Konditionierunen schlagen sich in unserem ständigen Gedankenstrom nieder, der stets dazu anregt, Vergleiche anzustellen.
Irgendwo dahinter, hinter dem mentalen Vorhang von Meinungen, Urteilen, Vergleichen, und äußeren Einflüssen liegt das Selbst.
Mit Hilfe der Meditation kann er ganz langsam und sanft beiseite geschoben werden, so dass der Blick auf das, was dahinter liegt, geworfen werden kann. Nur minimal, winzinge Augenblicke und doch,...
Der Nebeneffekt: Stille, Ruhe, Entspannung, Senkung des Blutdrucks und ein Gefühl von Frieden. Je regelmäßiger meditiert wird, umso größer ist die langsame und tiefe Veränderung der Sicht der Welt und des Lebens und damit verbunden psychische und physische Gesundung, emotionale Stabilität und Freude. Und ein weiterer Nebeneffekt ist, das sich mit der Zeit die Selbstwahrnehmung, die Bewußtheit und ein Gefühl der Verbundenheit mit allen Wesen entwickelt.